Vor gut 500 Jahren, im Jahre 1517 herrschte in München die Pest. Die Menschen blieben zuhause und mieden den Kontakt zu anderen Menschen – eine Art freiwillige Quarantäne. Medizin und Hygiene konnte diese Krankheit noch nicht bezwingen. Die Epidemie flaute ab, aber das Leben auf er Straße hatte noch nicht wieder begonnen. Ein Mitglied aus der Zunft der Schäffler begann zusammen mit seinen Zunftkollegen, die Menschen mit Musik und Tanz wieder aus den Häusern zu locken.
Alle sieben Jahre erinnern die Münchner Schäffler an diese Begebenheit. Von Heiligdreikönig bis zum Faschingsdienstag zeigen sie über vierhundert Mal ihren Tanz. Am 4. Februar kamen sie zu uns. Obwohl es den ganzen Tag vorher geschneit hat, konnten sie bei strahlendem Sonnenschein auf dem hinteren Pausenhof den Schäfflertanz aufführen. Unser Amtsmeister Herr Cileli hat alles gegeben und den Platz in aller Früh von den Schneemassen freigeräumt. Die Sonne, die Musik, der Tanz und die zwei Kasperl trugen dazu bei, dass die Kinder, Lehrkräfte und Erzieher/innen der Grundschule, der Mathilde-Eller-Förderschule und des Kindergartens viel Spaß dabei hatten. Nicht wenige bekamen schwarze Nasen von den Kasperln verpasst, was ja angeblich 7 Jahre Glück bringen soll.
Fotos: Josef Straßer